Kardio, HIIT oder Couchsurfing: Welcher Sport boostet eine Bodyforming Behandlung?

Erik Ortner hat Sportmanagement studiert und als Rettungssanitäter gearbeitet, bevor er zu ICE AESTHETIC® kam. Er hat viele Jahre als Praxismanager in Berlin tausende Kryolipolyse Behandlungen durchgeführt. Als Experte für Bodyforming und Sport verrät er uns im Interview, wie wichtig Bewegung für uns ist und wie man mit dem richtigen Training die Ergebnisse einer Bodyforming Behandlung unterstützen kann.

Erik, warum ist Sport so gesund?

Der menschliche Organismus ist darauf ausgelegt, sich zu bewegen und sich generell gegen widrige Umstände durchzusetzen. Stoffwechsel- und Regenerationsprozesse werden durch Belastung und Widerstände stimuliert. Ein aktiver und geforderter Organismus ist also ein lebendiger Organismus. Wichtig hierbei ist, dass es sich stets um überwindbare Widerstände handelt und die erlebte Belastung dabei nicht zu groß ist. Eine zu geringe Stimulation hingegen führt zur Degeneration, frei nach dem Motto „Use it or lose it“.

Generell verbessert sich unser Körper kontinuierlich in dem was wir tun und wird effizienter. Wenn wir also viel sitzen, wird unser Körper eben auch ökonomischer darin zu sitzen. Fordern wir unseren Körper hingegen durch physische Aktivität und setzen ihn Widerständen aus, stimulieren wir Anpassungseffekte, die uns für das nächste Aufkommen der Belastung besser vorbereiten. So wird beispielsweise die Anzahl der Mitochondrien (die Kraftwerke unserer Zellen) angepasst und vermehrt. Dadurch werden wir leistungsfähiger und fühlen uns auch vitaler.

Welchen Tipp gibt es für Sportmuffel?

Sport muss nicht immer unangenehm sein. Am leichtesten ist es, eine Sportart oder Aktivität zu suchen die einem Freude bereitet. So wird das „an seine Grenzen gehen“ gleich viel leichter. Teamsportarten, Tanzen oder ähnliches sind hierbei eine wundervolle Möglichkeit um Freude an der Bewegung zu verspüren. Auch eine klar ausformulierte Zielsetzung kann uns motivieren. So wird vielleicht aufgedeckt, dass nicht ein reduziertes Gewicht im Mittelpunkt steht, sondern das Tragen eines alten Kleidungsstückes oder das Gefühl von Vitalität. Generell ist das Gewicht oft ein ungünstiges Mittel um unsere Erfolge täglich zu messen, da unser Gewicht durch zahlreiche Faktoren (Tageszeit, Hormone, Wassereinlagerungen, usw.) viel zu schwankend ist. Sinnvoller ist hierbei ein wöchentlicher Vergleich.

Noch besser ist eine klare Bestandsaufnahme des aktuelle Leistungslevels. Dies kann am Anfang zwar demotivieren, ist aber wichtig um den sich aufbauenden Erfolg über die Zeit klar messbar zu machen. Viel zu schnell vergessen wir unsere Ausgangssituation und trauern um vermeidlich ausbleibende Erfolge. Rundenzeiten, Maximalgewichte oder der Puls sind hier wunderbar objektive Werte für einen Vergleich.

Und wenn sich doch mal der innere Schweinhund durchsetzen will?

Wenn man immer wieder mit dem inneren Schweinehund zu kämpfen hat, macht es Sinn sich auf Momente der Schwäche vorzubereiten. Indem man z. B. die Sportkleidung und Laufschuhe am Abend zuvor bereitlegt, muss man am nächsten Morgen nicht erst alle Elemente zusammensuchen und kann direkt starten, bevor Zweifel oder Unmut aufkommen können. Ebenfalls kann man es sich leichter machen, indem man Sport und Bewegung in den Alltag integriert und sich Routinen aufbaut. Feste Zeiten oder Tage für die sportlichen Aktivitäten geben uns einen positiven Automatismus und verhindern Fragen darüber „ob“ und „was“ für Sport wir jetzt ausüben. Dabei spielen selbst die kleinsten Dinge, wie die Treppe statt den Aufzug zu wählen, eine enorme Rolle. Jede Form von Bewegung zählt und summiert sich am Ende des Tages.

Ist jede Form von Bewegung sinnvoll?

Je mehr uns eine Aktivität fordert, umso mehr stimulieren wir die positiven Anpassungseffekte in unserem Körper. Die Belastung sollte hierbei immer dem jeweiligen Leistungslevel angepasst sein, so dass unser Körper eine Chance hat sich zu adaptieren. Also nicht mit einem Marathon beginnen, wenn vorher noch nie gejoggt wurde. Lieber eine Belastung wählen, die dem individuellen Trainingsstand entspricht, und Aktivitäten in den Alltag einbauen. Besonders wichtig ist die Kontinuität. Ein sportlicher Tag in einem faulen Monat macht uns nicht fit, aber ein fauler Tag in einem sportlichen Monat auch nicht unfit. Die Regelmäßigkeit ist hierbei der Schlüssel für wirkliche Veränderungen in unserem Körper. Deshalb lohnt es sich, lieber mehrmals die Woche Sport mit geringer oder moderater Intensität auszuüben, als 1x im Monat hoch intensiv Sport zu treiben. Ideal ist eine Abwechslung aus regelmäßigen Sporteinheiten mit geringer oder moderater Belastung, vermischt mit einzelnen Einheiten in höherer Belastung.

Kardiotraining oder Muskelaufbau, was hilft beim Abnehmen?

Leider vernachlässigt die heutige Gesellschaft den Muskelaufbau beim Abnehmen viel zu sehr. Gerade Frauen haben oft die falsche Angst durch gezieltes Krafttraining an Masse zuzulegen. Tatsächlich ist aber Krafttraining eine wundervolle Möglichkeit, nicht nur während der Belastung, sondern auch in der Ruhe-Zeit Kalorien zu verbrennen.

Unsere Muskulatur ist ein sehr stoffwechselaktives Gewebe und verbraucht eine Menge Treibstoff. Die Kraftwerke in unseren Muskelzellen, die Mitochondrien, benötigen nämlich permanent Energie, auch im Schlaf! Ein erhöhter Muskelanteil im Körper führt also zu einem generell höheren Grundumsatz.

Kann man sich Ausdauertraining also sparen?

Auch klassisches Kardiotraining lässt uns Kalorien verbrennen, allerdings hauptsächlich während der Aktivität. Wissenschaftlich spricht man hier vom geringeren excess postexercise oxygene consumption, kurz EPOC. EPOC ist der zusätzliche Sauerstoffbedarf nach einer sportlichen Betätigung. Dieser Mehrbedarf kommt zustande, wenn unsere Mitochondrien mit Hilfe von Sauerstoff Fettsäuren verstoffwechseln. Sie gewinnen also Energie aus dem Fett, welches wir sehnsüchtig versuchen loszuwerden. Im Volksmund wird dies auch als „Nachbrenneffekt“ bezeichnet. Je höher der EPOC-Wert ist, desto mehr Energie verbrennen wir in der Ruhephase danach.

Gezieltes Muskeltraining hat höhere EPOC-Werte als allgemeines Kardiotraining und bietet uns somit eine höhere Zeit-Leistungs-Effizienz beim Abnehmen. Das bedeutet, die aufgewendete Zeit beim Krafttraining führt zu insgesamt größeren Energiedefiziten als beim Kardiotraining. Trotzdem sollte ein ausgewogener und gesunder Trainingsplan Cardiotraining beinhalten, am Besten in Kombination mit Krafttraining.

Welcher Sport ist nach einer Kryolipolyse empfehlenswert?

Nach einer Kryolipolyse ist es wichtig, den Stoffwechsel zu aktivieren und das Lymphsystem zu unterstützen. Unsere Muskulatur fungiert hierbei durch ihre abwechselnde Kontraktion und Relaxation als Lymphdrainage. Sportarten und Übungen, die den ganzen Körper aktivieren, sind also besonders gut. Beispiele für Übungen wären der Crosstrainer oder die Rudermaschine. Sportarten, die den gesamten Körper aktivieren, wären z. B. Volleyball oder Zumba.

Wer besonders effizient arbeiten möchte, kann zusätzlich gezielt mit dem HIIT (High Intensity Intervall Training) große Effekte in geringer Zeit realisieren. Vorsicht allerdings: Ungeübte sollten hier nicht mehr als 2–3 Einheiten pro Woche durchführen.

Wer einen Trainingsrückstand aufholen möchte oder einen Motivationsschub durch schnelle Ergebnisse braucht, dem kann ich auch insbesondere nach einer Kryolipolyse die CRISTAL Fit® Behandlung empfehlen.

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